Dienstag, 24. September 2013
Abenteuer Carretera Austral
yDie vergangenen zehn Tage führten uns nun auf der Carretera Austral weiter Richtung Süden. Von Chaitén aus besuchten wir aber zunächst einmal den etwas weiter nördlich liegenden, in privater Hand befindlichen Nationalpark Pumalin. Die schwarze Schotterpiste führte durch ein urwaldähnliches Gebiet. Riesige Farne und Bäume säumten die Straße. Und immer wieder konnte man schneebedeckte Berge und Wasserfälle sehen. Wow! Guck mal hier. Schau mal da.So ging es die ganze Zeit.Mit einem Mal wurde die Straße erheblich schlechter und vorbei war die grüne Idylle. Kahle Bäume, graue Landschaft, gerodete Flächen. Was war denn hier passiert? Unser Reiseführer (Buch) verriet es uns. Der in den Wolken verborgene Vulkan Chaitén war hier vor 5 Jahren ausgebrochen und hatte ganze Landstriche inklusive der Stadt Chaitén verwüsten. Unglaublich welche Naturgewalten hier gewütet haben.

Zum Glück war nur ein teil des Parks betroffen und so konnten wir auf einer Wanderung durch den Regenwald - bei Regen natürlich - einen detaillierten Eindruck von dem gewinnen, was wir aus dem Auto bereits bestaunt hatten.

Die Hinweise, dass man die Wege nicht verlassen sollte, erschienen uns irgendwie überflüssig, denn man hatte überhaupt nicht die Möglichkeit sich abseits des Weges zu bewegen. Der Wald war so dicht, dass man eine Machete oder eine Kettensäge gebraucht hätte, um sich einen Weg zu bahnen.
In den folgenden Tage änderte sich die Umgebung auf unserer über 800 km lange Reise. Der Wald wurde lichter und es ging vorbei an Seen, Fjorden, malerischen Dörfern (Puerto Puyuhuapi, Puerto Rio Tranquilo) und einzelnen Häusern mitten in der Wildnis. Wir wanderten durch Wälder zu Gletschern

und Wasserfällen, fuhren mit der Fähre über den größten See Chiles und besichtigten, die Mormorkapellen, die der See in Ufernähe geschaffen hatte. In den Bergen Patagoniens konnten wir ohne Wegmarkierungen unseren Orientierungssinn testen und bekamen wir einen ersten Eindruck vom patagonischen Wind, der uns in Zukunft wohl häufiger begleiten wird.
Jetzt steht uns nur noch ein Tag auf unserer Tour über die Carretera Austral bevor. Unser Auto ist wohl froh, wenn es endlich wieder auf dem Parkplatz stehen darf und nicht mehr über diese Holperpisten fahren muss;)
Am Montag geht es dann weiter Richtung Punta Arenas.

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