Dienstag, 8. Oktober 2013
Zurück in der Zivilisation
Nach 5 Tagen wandern im Torres del Paine sind wir heut wieder in Punta Arenas gelandet und haben wieder Telefon- und Internetverbindung:)
Die letzten Tage waren einfach großartig. Wir hatten größtenteils Glück mit dem Wetter und konnten die Natur in vollen Zügen genießen. Dabei haben wir in 4 Tagen über 85 km und täglich gut 1000 Höhenmeter zurückgelegt. Dabei haben wir unsere viel zu vollen Rucksäcke - ich weiß gar nicht, wo die 13 kg herkamen - zum Glück nicht jeden Tag mitschleppen müssen. Voll bepackt sind wir nur an Tag zwei für gut vier Stunden und an Tag drei für eineinhalb Stunden zu Beginn und weitere 2 Stunden am Schluss - dazwischen knapp 5 Stunden Wanderung ohne Rucksack - unterwegs gewesen. Am Ende des Tages wussten wir jedenfalls immer, was wir gemacht hatten und Chris musste mich auf den letzten Metern ab und an motivieren.
Jetzt sind wir wieder in Punta Arenas und lassen die vergangenen Tage Revue passieren. Ich meld mich in den nächsten Tagen noch einmal mit Bildern vom Trip.

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Dienstag, 1. Oktober 2013
Adieu Carretera Austral
Die erste Hälfte unserer gemeinsamen Zeit ist um und heute haben wir unser Auto abgegeben und uns per Flugzeug noch weiter Richtung Süden begeben. Die Zeit auf der Carretera Austral war einfach unglaublich. Wir haben die verschiedensten Landschaften gesehen, tolle Ausflüge gemacht, nette Menschen getroffen und in den verschiedensten Unterkünften übernachtet. Dabei war der letzte Tag nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Eigentlich war der Plan zwei Nächte in Villa Cerro Castillo zu bleiben und dort im Nationalpark noch einmal etwas wandern zu gehen. Zum einen war das mit dem Wandern aber nicht möglich, da einmal der Weg zum Trekkingpfad für uns nicht zugänglich war und ein andermal die Pfade in Höhen lagen, in denen noch so viel Schnee lag, dass die Wege nicht ersichtlich waren. Zum anderen war die Unterkunft definitiv die schlechteste, die wir auf der ganzen Reise hatten. Die Inhaber waren absolut unfreundlich. Um 7 Uhr morgens weckte uns dann ein unüberhörbarer Lärm und als wir zum Frühstück kamen, kamen wir in einen kalten, dunklen Raum mit einem Tisch mit Gedeck mit Brot aus der Tüte, Butter, Marmelade und eine Thermoskanne. Niemand kümmerte, was wir machten. Wir beschlossen, hier keine weitere Nacht zu verbringen und uns auf den Weg Richtung Flughafen zu machen. Zwischendrin machten wir dann noch einen Abstecher zu einem Wasserfall, der den bis dahin verhunzten Tag noch rettete. Mit unglaublicher Gewalt bahnten sich die Wassermassen durch die Felsen.

Dann haben wir uns zum Ausklang der Tour ein schönes Hostelzimmer gegönnt.
Jetzt sitzen wir im Hostel in Punta Arenas, der südlichsten Kontinentalstadt der Welt, mit einer Bergsteigergruppe, die sich morgen mit dem Boot Richtung Feuerland auf den Weg machen und von dort von ihrer schwimmenden Basis aus Skitouren machen wollen. Und davor haben wir uns noch mit zwei Amerikanern unterhalten, die seit 3 Jahren mit dem Boot von San Francisco über die Magellanstraße nach Boston unterwegs sind.
Da wirkt unsere Tour wieder wie der Weichspülgang:) Was es so für verrückte Menschen gibt.

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Sonntag, 29. September 2013
Treue Hundeaugen
Chile ist eine harte Probe für jeden Hundefreund.

Die Chilenen scheinen in der Vergangenheit kein sonderlich großes Verantwortungsgefühl gegenüber Tieren gehabt zu haben. Egal wo man hinkommt, ob große Stadt oder winziges Dorf, überall gibt es zu Hauf Straßenhunde. Alle Rassen, alle Größen. Und da sie nicht kastriert/ sterilisiert sind, vermehren sie sich fröhlich weiter. Viele sind verlaust und dreckig, oft sogar verletzt. Und wenn sie einen dann mit ihren treudoofen Augen anschauen, dann will man ihnen irgendwie helfen. Man will sie kraulen und mit ihnen spielen, ihre Wunden verarzten und ihnen einfach ein Zuhause geben. Aber wenn man sich da nicht zurückhält, ergeht es einem wohl wie Marion, einer Deutschen, die sich auf Chiloé niedergelassen. Sie hat mittlerweile 5 Hunde, die sie regelmäßig versorgt. Aber scheinbar sieht hier noch niemand wirklich Handlungsbedarf:( Und so ist und bleibt es wohl ein tägliches Bild, dass einen wildfremde Hunde bei einem Spaziergang begleiten oder bellend neben, vor und hinter fahrenden Autos herlaufen.

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Dienstag, 24. September 2013
Abenteuer Carretera Austral
yDie vergangenen zehn Tage führten uns nun auf der Carretera Austral weiter Richtung Süden. Von Chaitén aus besuchten wir aber zunächst einmal den etwas weiter nördlich liegenden, in privater Hand befindlichen Nationalpark Pumalin. Die schwarze Schotterpiste führte durch ein urwaldähnliches Gebiet. Riesige Farne und Bäume säumten die Straße. Und immer wieder konnte man schneebedeckte Berge und Wasserfälle sehen. Wow! Guck mal hier. Schau mal da.So ging es die ganze Zeit.Mit einem Mal wurde die Straße erheblich schlechter und vorbei war die grüne Idylle. Kahle Bäume, graue Landschaft, gerodete Flächen. Was war denn hier passiert? Unser Reiseführer (Buch) verriet es uns. Der in den Wolken verborgene Vulkan Chaitén war hier vor 5 Jahren ausgebrochen und hatte ganze Landstriche inklusive der Stadt Chaitén verwüsten. Unglaublich welche Naturgewalten hier gewütet haben.

Zum Glück war nur ein teil des Parks betroffen und so konnten wir auf einer Wanderung durch den Regenwald - bei Regen natürlich - einen detaillierten Eindruck von dem gewinnen, was wir aus dem Auto bereits bestaunt hatten.

Die Hinweise, dass man die Wege nicht verlassen sollte, erschienen uns irgendwie überflüssig, denn man hatte überhaupt nicht die Möglichkeit sich abseits des Weges zu bewegen. Der Wald war so dicht, dass man eine Machete oder eine Kettensäge gebraucht hätte, um sich einen Weg zu bahnen.
In den folgenden Tage änderte sich die Umgebung auf unserer über 800 km lange Reise. Der Wald wurde lichter und es ging vorbei an Seen, Fjorden, malerischen Dörfern (Puerto Puyuhuapi, Puerto Rio Tranquilo) und einzelnen Häusern mitten in der Wildnis. Wir wanderten durch Wälder zu Gletschern

und Wasserfällen, fuhren mit der Fähre über den größten See Chiles und besichtigten, die Mormorkapellen, die der See in Ufernähe geschaffen hatte. In den Bergen Patagoniens konnten wir ohne Wegmarkierungen unseren Orientierungssinn testen und bekamen wir einen ersten Eindruck vom patagonischen Wind, der uns in Zukunft wohl häufiger begleiten wird.
Jetzt steht uns nur noch ein Tag auf unserer Tour über die Carretera Austral bevor. Unser Auto ist wohl froh, wenn es endlich wieder auf dem Parkplatz stehen darf und nicht mehr über diese Holperpisten fahren muss;)
Am Montag geht es dann weiter Richtung Punta Arenas.

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Freitag, 13. September 2013
Hostelerfahrungen...
In den vergangenen zwei Wochen hab ich in vielen verschiedenen Hostels übernachtet und eigentlich immer Glück gehabt. Nette Anlagen, mit netten Leuten und recht sauberen Zimmern und Bädern. Es war sogar eine richtige Oase dabei.

Was ich aber so gesehen hab, war teilweise zum Schießen:0
In San Pedro hatten Sally, meine Begleiterin in dieser Woche, und ich noch kein Hostel reserviert. Also zogen wir auf der Suche nach einer geeigneten Herberge durch die Straßen von San Pedro de Atacama schauten uns verschiedene Unterkünfte an. Es gab unglaublich schöne Anlagen, die aber leider unseren Geldbeutel gesprengt hätte. Aber es gab auch echt kurioses. In einem Hostel standen in einem schmalen aber hohen Zimmer zwei Trippelstockbetten. Ja genau, drei Stockwerke. Der Dritte musste also in gut drei Metern Höhe schlafen. Nichts für Leute, die Höhenangst haben oder nachts oft aufs Klo müssen. Da hat ein anderes Hostel versucht mitzudenken und hat ein Doppelstockbett für diese Leute entworfen. Ins obere Stockwerk kam man ohne Probleme. Nur unten wollte man nicht schlafen, denn da kontte man nicht mal drin sitzen. Eigentlich musste man sich längs hineinwerfen, um hineinzukommen. Und der obere durfte nicht allzu schwer sein, sonst hätte der untere seinen Hintern auf dem Bauch gehabt. Wer übernachtet denn bitte in so einem Hostel...
Mal sehen, was ich in dieser Hinsicht noch so alles zu sehen bekomme :-O

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Samstag, 7. September 2013
Na endlich...
So, nach einem Monat hab ich es endlich geschafft, der Blog ist erstellt. Meine Zeit in Santiago liegt bereits hinter mir und ich sitze grad am Pool meines Hostels in Pisco Elqui, einen kleinen Ort in einem schönen Tal des Andenvorlandes. Die dreieinhalb Wochen in Santiago vergingen wie im Flug. Die Stadt ist wie jede Großstadt voll, lebendig und teilweise etwas stressig.Für Leute die Städte mögen also eine tolle Stadt;) An schönen Tagen ist der Blick auf die Anden einfach großartig.

Der Smog lässt diese Aussicht im Winter aber nur selten zu. Auch das Joggen ist bei der Luftverschmutzung eine echte Herausforderung. Ansonsten kam man gemütlich durch die Stadt schlendern, dem Treiben zuschauen und in einem der kleinen Parks relaxen. Und auch Nachts hat Santiago einiges zu bieten. In vielen Clubs gibt es die unterschiedlichsten Formen von Livemusik und auf den Straßen finden sich immer wieder Gruppen zusammen, die etwas Musik machen und eine spontane Straßenparty entstehen lassen. So bin ich abends meist länger unterwegs gewesen als ursprünglich geplant. Meine Spanischkenntnisse haben dank des Kurses und meiner Gastgeberin Eliana, eine ältere chilenische Frau, deutliche Fortschritte gemacht. Mein Zimmer lag im neunten Stock eines Hochhauses und Eliana hat mich ganz herzlich aufgenommen, meine Wäsche gewaschen und für mich gekocht. Dabei hab ich in den drei Wochen genug Fleisch für das ganze Jahr gegessen. Da sag noch mal einer die Deutschen essen zu viel Fleisch. Die Chilenen toppen das ohne Probleme. In meiner letzten Woche hab ich dann auch Bekanntschaft mit den für Chile typischen Temblos- Erdbeben bis zu einer Stärke von 6,9 gemacht. Um kurz vor Sieben wurde ich vom Rütteln meines Bettes geweckt. Zunächst dachte ich es würde einfach jemand in das obere Stockwerk des Doppelstockbettes klettern. Da ich aber kein Doppelstockbett hatte, konnte das nicht sein. Erst als es schon wieder vorbei war, kapierte ich das es ein kleines Erdbeben (5,1) war. An Schlafen war für die verbleiende Stunde nicht zu denken.
In den ersten drei Wochen hab ich zwei Ausflüge unternommen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Der erste führte mich bei herrlichem Sonnenschein an die Küste Chiles in die Hafenstadt Valaraíso. Eine bunte Stadt mit vielen tollen Graffitis.

Leider wurde hier sehr deutlich, dass die Chilenen ein eigenartiges Verhältnis zu Müll haben. Hier lässt jeder seinen Müll einfach an Ort und Stelle liegen. Die Hundehaufen der vielen Straßenhunde tun dann ihr übriges um das Stadtbild abzuwerten. Der zweite Ausflug führte mich an einem ebenfalls sonnigen Tag in ein schneebedecktes Andental. Wir stapften 5 Stunden durch den Schnee und auf dem Rückweg konnten wir einen Kondor beobachten, der entlang der Bergkette seine Bahnen zog.
Am vergangenen Wochenende hab ich nun meine Reise durch den Norden begonnen. Ich bin zunächst 7 Stunden mit dem Bus nach La Serena gefahren. Hier gibt es einen tollen Sandstrand an dem ich bei Sonnenschein entlang gejoggt bin. So macht Sporteln Spaß;) Zudem hab ich einen Ausflug in ein Naturreservat gemacht und dort Pinguine, Seelöwen und Delfine beobachten.

Morgen mach ich mich auf den Weg in Richtung Atacamawüste. 16 Stunden Busfahrt stehen an. Ich hoffe, dass sich die Investition in einen Liegesessel auszahlen wird. Soweit es die Internetverbindung zulässt, werde ich mich in nächster Zeit häufiger melden, sofern es die Internetverbindungen zulassen:(
Liebe Grüße vom anderen Ende der Welt.

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