Freitag, 6. Dezember 2013
Das Bergleben
Auf meiner Reise Richtung Santiago legte ich meinen nächsten Stopp in Talca oder besser in der Nähe von Talca ein. Nach der sechsstündigen Busreise, auf der mir meine Trinkflasche in einem unbeaufsichtigten Moment geklaut wurde:(, nahm ich den nächsten Dorfbus, der mich nach Armerillo brachte. Dort sollte das Refugio Tricahue mein Aufenthaltsort für die nächsten Tage sein. Das Refugio lag in the middle of nowhere. Es gab erneut weder Internet noch Handysignal und die nächste größere Einkaufsmöglichkeit war einige Kilometer entfernt. Der Eigentümer Dimitri hatte diesen Ort geschaffen und eigens sein Wohnhaus, das Refugio und die etwas luxuriösere Cabana gebaut. Obwohl die Unterbringung recht rustikal war, gab es mit dem kleinen Pool und der Sauna auch etwas Luxus. Im selben Bus erreichten noch drei weitere Leute das Refugio, ein französisches Pärchen und eine Holländerin. Zudem waren zwei Japanerinnen bereits am Vormittag angekommen. Mit dieser gruppe verbrachte ich zwei tolle Tage dort oben. Mit dem beiden Franzosen und dem Haushund "Cachai" machte ich am folgenden Tag eine 23 km-Wanderung. Der Hund folgte uns den gesamten Weg und sorgte am Ende sogar noch für unser Abendessen. Denn im Feld des Nachbarn erlegte er ein Kaninchen, das wir bzw. eigentlich die beiden Franzosen mit zur Unterkunft nahmen. Die beiden Japanerinnen hatten auf ihrem Ausflug einen Fisch gefangen und so beschlossen wir ein gemeinsames Barbecue zu machen. Neben Fisch und Fleisch steuerte jeder noch etwas von seinem mitgebrachten Essen bei und Dimitri brachte etwas selbstgebrannten Erdbeerlikör mit. Was für ein Festmahl, war ich doch auf zwei Tage mit Reis, Thunfisch und Tomatensoße eingestellt.
Am zweiten Tag machten wir dann gemeinsam einen Ausflug zu den Ausflügen der Region, gingen gemeinsam im nächsten kleinen Restaurant essen und saßen am Flussufer bei Lagerfeuer und Wein zusammen. Ein paar nette Tage mit einen paar Leuten, die ich hoffentlich irgendwann mal wiedersehen werde.

Könnt ihr mich finden?

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Donnerstag, 5. Dezember 2013
Couchsurfing - "die Erste"
Nach meinen etwas größeren Investitionen in den Reitausflug und die Kajaktour, musste ich in nächster Zeit etwas preiswerter unterwegs sein. Ich hatte in den vergangenen Wochen und Monaten viele Leute getroffen, die mir von ihren Couchsurfingerfahrungen berichtet hatten und ich beschloss, dass es an der Zeit war das selbst einmal auszuprobieren. Bisher hatte mich die Befürchtung an die falschen oder zumindest an eigenartige Leute zu geraten, davon abgehalten. Aber jetzt war es an der Zeit es auszuprobieren. Ich hatte bereits vor dem Ausflug ein paar Leute, die in meiner nächsten Zielstadt lebten, angeschrieben und eine Zusage erhalten. Also machte ich mich auf den Weg nach Temuco. Und es war eine gute Entscheidung! Ich konnte in den drei Tagen Dinge erleben, die ich so sicher nicht hätte machen können, wenn ich in ein Hostel gegangen wäre. Mein Host holte mich vom Busbahnhof ab und machte mit mir zunächst eine kleine Stadtrundfahrt. Danach ging es zum Haus, welches etwas außerhalb des Zentrums lag. Nach dem Essen trafen wir uns noch mit ein paar Freunden und besuchten verschiedene Bars der Stadt. Von der Studentenkneipe auf der Hauptausgehstraße über die alternative Hinterhofbar bis hin zur lokalen Schenke mit Salsaabend. An Tag zwei erkundete ich die Stadt auf eigene Faust und verliebte mich in die Feria, den großen Obst- und Gemüsemarkt der Stadt. Die Bauern kamen am Morgen teils mit Pferdekarren in die Stadt, um ihre Waren auf dem Markt zu verkaufen. Überall lag frisches Obst und Gemüse und der Markt erstrahlte in allen Farben.

Die Leute priesen ihre Ware an und es war einfach unmöglich nichts zu kaufen. Und es sah nicht nur gut aus, sondern schmeckte auch klasse. Ich glaub ich kann in Deutschland nie wieder Aprikosen kaufen, denn diesen Geschmack hab ich daheim bisher nie erlebt.
Für das Wochenende nahm ich das Angebot meines Hosts an, ihn nach Malalcahuello zu begleiten, wo er ein Promotionvideo für ein Familienradivent drehen musste. Wir mussten früh aufbrechen, um rechtzeitig in dem kleinen Bergdorf zu sein. Ich konnte bei Aufbau der Pavillions helfen, mich mit den einheimischen Unterhalten und an der Radtour teilnehmen. Dabei bekam ich gleich noch eine Rolle im Promotionvideo;) Am Abend trafen wir uns mit einigen Leute bei Cao, einem Aussteiger, der sich ein Stück Land am Flussufer gekauft hatte, ein kleines Haus mit eigenen Händen gebaut und einen Garten mit Jogaplatz und Kräutergarten angelegt hatte. Geimeinsam saßen wiram Lagerfeuer, tranken Mate und irgendwann holte jemand die Gitarre aus dem Haus und abwechselnd spielten die Leute Gitarre und sangen spanische Lieder. Ab und an war auch mal was Englisches dabei, damit ich auch mitsingen konnte. Angesichts meiner Sangeskünste ja grundsätzlich nicht die beste Idee;) Es hört sich alles total kitschig und wie aus einem schlechten Film geklaut an, aber es war echt ein genialer Abend, den ich so wohl ohne Couchsurfing nie erlebt hätte. Was für ein Wochenende:-o

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Freitag, 29. November 2013
Ohne Strom, Telefon und Internet
Was fuer ein Ausflug. Vergangenen Samstag hab ich mich von der Touristadt Puerto Varas aus auf den Weg nach Cochamo gemacht. Schon die Reise mit dem grossen Bus ueber die enge Schotterpiste an der links die Berge aufragten und rechts die Boeschung zum See steil abfiel, war ein Abenteuer. Der Busfahrer liess mich dann kurz hinter dem Ort Cochamo aussteigen. Und da stand ich nun mit meinem Rucksack auf ener Schotterpiste, kein Mensch in Sicht, hinter mir der Fjord Reloncavi und vor mir die wolkenverhangenen Berge. Wow. Ich machte mich auf den Weg zum Campo Aventura. Nach 10 Minuten Fussmarsch am Fluss entlang, ueber eine Haengebruecke und einige Weiden war ich da. Beim Abendessen lernte ich meine Begleiter kennen, zwei recht religioese Amerikaner, die vor den Essen erst einmal ihr Tischgebet sprachen=o
Am naechsten Morgen warteten unsere gesattelten Pferde bereits im Regen auf uns. Wir schnappten unsere Sachen und ritten los. Es ging über einen ausgetretenen Viehpfad, den Butch-Cassidy-Trail, von der Ranch nach La Junta, ein winziger Ort weiter oben im Tal. Und mit ausgetreten meine ich tatsächlich ausgetreten. Denn die Pfade der Rinder waren teilweise so tief in die Erde gestampft, dass man durch einen schmalen Canyon ritt, dessen Wände einem bis zu den Schultern reichten. Unglaublich!

In La Junta angekommen, stellte ich fest, dass es eigentlich gar kein Ort war, denn die einzigen die dort wirklich leben, waren unsere Gastgeber Tatiana und Horcacio. Es gab keinen Strom, nur Kerzen und schon gar kein Internet oder Handyempfang. Die einzige Kommunikationsmöglichkeit war Funk. Was musste das für ein Leben hier oben sein, fern ab von jeglicher Moderne und Zivilisation.
Bevor wir uns an Tag drei wieder auf den Rückweg machten, gab es am zweiten Tag noch eine Wanderung durch den Regenwald der Umgebung. Abends saßen wir alle bei Kerzenschein um den Ofen und unterhielten uns. Eine gute Möglichkeit für mich mal wieder etwas englisch zu sprechen.
Ohne Zweifel, dieser Ausflug hat sich gelohnt und für alle die einmal ein Paar Jahrzehnte zurückreisen und die Natur genießen wollen, sei ein Aufenthalt in Cochamó und eine Trip nach La Junta, auch als Wanderung machbar, empfohlen.

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Samstag, 23. November 2013
Wieder frei
Einen Monat frueher (schreib grad auf ner chilenischen Tastatur und es gibt kein ue) als geplant habe ich am Mittwoch Pucón und meine Arbeitstelle verlassen. Jetzt heisst es also wieder Reisen. Wohin? Die erste Station ist gerade Puerto Varas, etwas suedlich von Pucón. das Hostel hier (Compass del Sur) ist zwar nicht gerade billig, dafuer aber echt gemuetlich. Gestern bin ich mal wieder etwas gewandert - 15 km, 639 Hoehenmeter in knapp 5 Stunden. Heute geht es mittags in den kleinen Ort Cochamó, von wo aus morgen ein dreitaegiger Ausflug zu Pferde und mit dem Rad startet. Ich hoffe, es wird so gut wie von vielen erzaehlt. Ueber einen alten Viehpfad geht es durch den Regenwald. Was danach ansteht, ist noch nicht so ganz klar. Auf jeden Fall will ich noch surfen und dann in meiner letzten Woche nach Santiago. Die zwei Wochen dazwischen sind noch nicht verplant. Wahrscheinlich geht es Stueck fuer Stueck Richtung Norden. Mal schauen. Sobald es wieder Internet gibt, werde ich berichten.

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Sonntag, 17. November 2013
Trekking mit Hindernissen
Mein Besuch des privaten Reservats Cañi begann früh und mit Hindernissen. Um acht Uhr setzte ich mich in den Bus, von den ich dachte, dass er mich sicher an mein Ziel bringen würde. Als der Fahrer zum Kartenverkauf rumkam, erklärte er mir, dass ich im falschen Bus saß und der Bus zum Park Cañi vor wenigen Minuten abgefahren war.Und da fiel mir ein, dass die Straße sich an einer Stelle gabelte und ich nach rechts und nicht mit dem Bus nach links musste. Na tolle Wurst. Und nun? Ich fuhr erst einmal bis zur Kreuzung mit. Der Fahrer hatte soviel Mitleid mit mir, dass ich nicht zahlen brauchte. Und da stand ich nun. Es waren wohl gut 8km bis zum Parkeingang. Zu weit um das ganze vor den wartenden 18 km auch zu laufen. Also beschloss ich auf dem chilenischen Weg weiterzureisen, per Anhalter. Ein Pick Up nahm mich nach kurzem Warten tatsächlich mit. Jaja, ich weiß, man steigt nicht einfach in fremde Autos. Aber hier ist das eine ganz normale Art des Reisens. Auf der Fahrt meinte Carlos, so hieß der Fahrer, dass wir nur kurz auf seiner Baustelle vorbeischauen müssten, da er den Lkw einweisen müsste. Also bogen wir auf einen Pfad ab. Ich hatte so meine Zweifel, dass der Lkw auf diesem vom Regen der letzten Tage aufgeweichten Weg weit kommen würde. Und in der Baustelleneinfahrt war es dann soweit. Er blieb stecken.

Der erste Befreiungsversuch mit dem Pick Up scheiterte, das Seil riss. Dann verging ein wenig Zeit bis der Aufseher mit nem Traktor angefahren kam. Mit einer Kette zog der Träkker den Lkw im Handumdrehen aus dem Matsch. Nun mussten wir aber den selben Weg auch wieder zurück. Und natürlich blieb er auch da wieder stecken. Und das gleich zweimal. Beim ersten Mal riss er den halben Zaun am Straßenrand ein und bei zweiten Mal hing das linke Vorderrad fast in einem Graben, der am Rand des Weges zur Verlegung neuer Rohre gegraben worden war. Diesmal hielt das Seil und der Pick Up zog den Lkw wieder auf den Weg. Dabei drehten die Räder ordentlich durch und ich befürchtete schon, dass wir uns auch noch festfahren würden. Aber alles ging gut und Carlos setzte mich wenige Minuten später am Parkeingang ab. Mit anderthalb Stunden Verspätung startete ich meine Wanderung. Die ersten anderthalb Kilometer über eine ebene Schotterpiste waren kein Problem. Doch dann begann der Ansteig und was für einer. Im Reiseführer und auf den Karten stand, dass die folgenden zweieinhalb Kilometer ebenfalls befahrbar waren, aber nur mit einem Geländewagen. Und diesmal stimmte das sogar. Der Anstieg war teilweise extrem steil und durch das Wasser der letzten Tag glich die Straße eher einem Bachbett und war recht rutschig. Mit einem normalen Auto nicht zu machen. Und weiter oben hatte ich dann so meine Zweifel, ob das ganze überhaupt befahrbar war. Denn der Graben in der Mitte war teilweise gute 40 Zentimeter tief und recht breit und ich konnte an manchen Stellen keinen Platz für die Räder ausmachen. Und auch zu Fuß war der Weg eine Herausforderung. Gegen 12 beschloss ich eine Mittagspause einzulegen. Ich suchte mir einen Stein und machte inmitten der grasenden Kühe meine Mittagspause. Nach kurzem endete die Straße an einem Refugio und der Weg war jetzt nur noch ein Pfad, der immer tiefer in den Wald hinein führte. Der rauschende Bach, die riesigen Bäume und die zwitschernden Vögel verliehen der Gegend teilweise eine verwunschene Stimmung. An einem See, der seinem Namen Laguna Verde alle Ehre machte, schwamm dann ein Wasserschwein an mir vorbei. Könnt ihr es im Bild entdecken?

Jetzt war der Aussichtspunkt nicht mehr weit. Noch zwanzig Minuten durch den Wald und dann einen Kilometer steil bergauf. Da es hier oben in den letzten Tagen geschneit hatte, war der Trampelpfad ein rutschige Angelegenheit. Ohne Wanderstöcke hätte ich mich wohl ein paar Mal auf den Arsch gesetzt. Der Weg schlängelte sich am Hang entlang bergauf und nach und nach konnte man durch die Bäume hindurch einen Blick auf das Umland und die Vulkane Villarrica und Lanin erhaschen. Und dann war es endlich geschafft. Von den Felsen am Gipfel hatte man einen herrlichen Rundumblick. Auf einer Seite die Seen Villarrica und Caburgua, auf der anderen die Vulkane Lanin, Quetrupillán und Villarrica und links ein herrliches Bergpanorama.

Hier ließ es sich aushalten und ich machte eine längere Pause bevor es auf selbem Wege wieder nach unten ging. Und den Rükweg merke ich noch heute in meinem Quatrizeps. Trotz Krafttraining ein unglaublicher Muskelkater;) Auf dem Weg lief mir dann noch eine Vogelspinne über den Weg. Ein schönes Geschöpf. Freilich nur mit ausreichend Abstand und Ankündigung;) Nach 7 ¾ Stunden waren dann 18,6 km und 1236 Höhenmeter geschafft. Jetzt war nur die Frage, wann der Bus kommen würde. Zum Glück kamen 5 Minuten nach meiner Ankunft die beiden Deutschen, die ich oben getroffen hatte mit ihrem Auto vorbei und fragten, ob sie mich mitnehmen sollen. Ja, klar. Ein gelungener Tag:)

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Donnerstag, 7. November 2013
Klettern:)
Gestern hab ich den vorerst letzten schönen Tag genutzt und bin zum ersten Mal an nen echten Felsen Klettern gewesen :) Mit einer anderen Deutschen und unserem Guide ging es zu dem Felsen.

Ein etwas mulmiges Gefühl begleitete uns, da an diesem Felsen vor einigen Tagen ein Kletterer abgestürzt war. Da dies aber nicht an der Route, sondern dem Sicherungsknoten gelegen hatte, hielte uns die Nachricht nicht vom Klettern ab. Es ging in die ersten leichten Routen und nach anfänglichen Zweifel, vertraute ich dem Felsen und meinen Füßen immer mehr. Denn am Fels hatte man auch an den kleinen Nasen besseren Halt mit den Füßen als in der Halle. Zudem boten Felsspalten mehr Möglichkeiten seine Hände zu platzieren/ einzuklemmen. Nach drei guten Route wagten wir uns dann in einen Überhang. Von unten war er kaum zu sehen. Aber das Problem war, dass fast die gesamte Strecke im leichten Überhang verlief. Da wurden sowohl die fehlende Kraft sowie auch die fehlende Technik deutlich und da ich mich nicht hochziehen lassen wollte, brach ich die Route ab :( Um nicht mit einer Enttäuschung nach Hause fahren zu müssen, machten wir zum Schluss noch eine leichtere Route. Die Zeit war verflogen und obwohl es nur eine Halbtagesaktivität waren wir erst kurz nach 16 Uhr zurück (gestartet um 9). Im Büro wurde ich schon erwartet.
Heute Nacht hatte das Wetter dann umgeschlagen und es regnet bereits den ganzen Tag. Und da tat sich dann auch eine bauliche Schwachstelle im Büro auf. Denn plötzlich brach ein Wasserstrahl durch die Decke. Offensichtlich ein Leck in irgendeinem Regenabfluss. Reparatur, was ist das? Es wird doch Sommer und da regnet es schließlich nicht. Also eben einen Kühlbox als Auffangbehälter drunter gestellt und den Fakt, dass es die nächsten drei Tage regnen soll ignoriert. bin ja mal gespannt, wie es hier morgen früh aussieht;)

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Montag, 4. November 2013
Wenn Träume wahr würden...
Die letzten Tage waren im Vergleich zur vergangenen Zeit richtig stressig. Die Chilenen hatten ein verlängertes Wochenende und viele nutzen dieses um mal raus zu kommen. Entsprechend voll war es ab Donnerstag Abend in Pucón und in unserem Büro. Es gab also viel zu tun und abends bin ich, nachdem ich mir noch ne heiße Schokolade in der Stadt gegönnt hatte, einfach totmüde ins Bett gefallen. Zur Belohnung ging es dann Samstag Vormittag zu den Vulkanhöhlen. Eine 10 km lange Höhle, die von den Lavaströmen der vergangenen Ausbrüche geschaffen worden war. Die Besichtigung führte zwar nur ca. 10 Minuten ins Höhleninnere hinein. Das reichte aber schon, um einen Eindruck zu bekommen. Und in der letzten Kammer wurde dann bei völliger Ruhe das Licht für kurze Zeit ausgeschaltet und wir standen im Dunkeln. Und es war richtig dunkel. Ich wartete vergebens auf den Zeitpunkt, in dem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und wenigstens Umrisse oder ähnliches zu erkennen waren. Nichts. Man konnte im wahrsten Sinne des Wortes die Hand nicht vor Augen erkennen.
Ein anderes Highlight der Tour lag jedoch bereits weiter vorn. Hier gab es eine Wand, die durch Lava und Feuchtigkeit aussah, als würde dickflüssige Schokolade an ihr herunterlaufen.
Was ist schon ein Schokobrunnen?
Schlaraffenland:) Wär das echt gewesen, ich sag euch, die hätte mich den Tag da nicht mehr rausbekommen;)

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Mittwoch, 30. Oktober 2013
Endlich wieder Trekking
Gestern hatte ich meinen freien Tag und hab ihn genutzt, um hier mal raus zu kommen. Also bin ich morgens in den Nationalpark Huerquehue gefahren und hab mich dort auf die Socken gemacht. Der Weg führte durch einen Wald und vorbei an Wasserfällen immer bergauf. Dazu schien die Sonne und ich konnte bald nach dem Start im Shirt rumlaufen. Überall roch es nach Wald und Vogelgezwitscher begleitete meine ansonsten herrlich ruhige Wanderung.

Hin und wieder hatte man einen tollen Blick auf den See im Tal und den dahinter liegenden Vulkan Villarrica. Hinter der Bergkuppe lagen dann drei kleine Bergseen und die unter die riesigen Laub und Nadelbäume mischten sich nach und nach mehr Araukarien, die für diese Region typischen Bäume. Immer wieder flitzten kleine Eidechsen über den Weg:)
So kann eine Pause aussehen:)
Nach einer Rast am Seeufer machte ich mich dann auf den Rückweg, da ich den letzten Bus erreichen musste, wenn ich hier oben nicht übernachten wollte. Am Ende standen 16 km und 7 Stunden auf dem Tacho.

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Samstag, 26. Oktober 2013
9,5 km; 6,5 h; 1399 Höhenmeter und eine Rutschpartie
Den Vulkan direkt vor der Haustür war es gestern nun endlich soweit gewesen. Mein erster Aufstieg auf den Villarrica. Zunächst hieß das nichts gutes: um 5.50 Uhr aufstehen :( Ein schnelles Frühstück, noch schnell die letzten Touris ausgerüstet und dann ging es los. Der Tag versprach gut zu werden und der Sonnenaufgang war nett anzuschauen. Nach einer holprigen Fahrt kamen wir zur Skistation. Da hieß es aussteigen, Rucksack aufsetzen und los. Die faulen (fünf aus der Zehnergruppe) nahmen den Lift um die ersten 400 Höhenmeter zu überwinden. Ich bin selbstverständlich gelaufen;) Und mit Ausnahme einer Argentinierin, die nach den ersten Höhenmetern schon kräftig schnaubt und am Ende auch nicht bis nach oben kam, war unsere Gruppe gut unterwegs. Am Liftausstieg gab es die erste kleine Pause und weiter ging es. Unten lagen die Wolken über dem See Villarrica und in der Ferne konnte man andere schneebedeckte Andengipfel sehen.

Nach und nach wurde der Weg steiler und phasenweise anstrengend, da man im Schnee ständig gucken musste, wo man hintrat. Und obwohl ich manchmal gern einen Gang zugelegt hätte, war ich am Ende froh, dass unser Guide ein gleichmäßiges, ruhiges Tempo vorgelegt hatte. Am Kraterrand angekommen, war die Freude in der Gruppe groß. Leider stieg aus den Krater aber so viel Dampf auf, dass man nicht hineinschauen konnte. Dafür konnte man den Schwefel deutlich riechen und nach ner Weile auch schmecken *bäh*.

Dann folgte der witzigste Teil des Ausflugs, auf dem Hintern Richtung Tal rutschen und das fast den gesamtem Rückweg. Zunächst nur auf der Schutzhose und später mit ner Plastikarschrutsche unterm Hintern. Laut GPS mit Spitzengeschwindigkeit von 35,4 km/h :-o Richtig witzig. Dabei stellte sich dann heraus, dass meine Schuhe wohl doch nicht ganz wasserdicht sind:( Am Ende waren sie jedenfalls komplett durch. Das GPS zeigte 9,5 km, knapp 6,5 h und 1399 Höhenmeter an.
Alles in allem ein cooler Ausflug. Zwar hatten wir in den Wochen zuvor schon schönere Wanderungen gemacht, aber die Rutschpartie am Ende war einmalig.

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Donnerstag, 24. Oktober 2013
Canyoning
So kam so eine Woche doch mal beenden. Mit vier Touris und zwei Guides ging es zu einem kleinen Bach nahe Pucón. Zunächst stapften wir durch das Unterholz am Bach entlang und ich wunderte mich bereits über das hiesige Verständnis von Canyoning. Dann war aber bald der erste Wasserfall erreicht. Hier durften wir uns durch einen Guide zusätzlich gesichert selbst direkt neben dem Wasserfall 22 Meter abseilen, Dusche inklusive. Der zweite Wasserfall war kurz danach erreicht und damit auch der Eingang zum Canyon. Wir seilten uns neben dem Wasserfall in den Canyon hinab. Es war einfach unglaublich. Es war ein enger Canyon, dessen Wände man phasenweise mit ausgestreckten Armen berühren konnte. Teilweise waren herabgestürzte Bäume oder Felsen steckengeblieben und hingen bedrohlich über unseren Köpfen. Die Wände ragten zu beiden Seiten steil auf und waren mit Moos bewachsen. Das einzige, was man hin und wieder hörte, waren Vögel die durch den Canyon flogen. Ich muss mir unbedingt ne wasserdichte Box für meine Kamera kaufen und sie das nächste Mal mitnehmen, um wenigstens an den trockenen Stellen ein paar Bilder zu machen. Ich hoffe, es gibt demnächst noch einmal ne Tour. Aber erst einmal geht es diese Woche hoffentlich auf den Vulkan. Dann gibt es auch wieder Fotos :)

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Sonntag, 20. Oktober 2013
Arbeit!?
So, die erste Woche ist geschafft. Mein Zimmer ist nicht besser, aber zumindest etwas sauberer. Hab einen Putztag eingelegt. Was ich nicht ändern kann, ist, dass das Ding nur eine Bretterbude ist und ich jedes Wort verstehe, wenn meine Mitbewohner Besuch haben und mitrauche, da der Rauch durch alle ritzen zieht. Mal schauen, wie lang ich das aushalte:(
Arbeit gibt es hier momentan nicht wirklich, da kaum Touristen da sind. So hab ich zwei Busausflüge mit einer Rentnergruppe in die Umgebung gemacht und mir die Stadt angeschaut- was in gut einer Stunde erledigt war. Ansonsten hab ich Sachen sortiert- Ordnung ist nicht so die Stärke der Chilenen. Das Highlight war bisher die Raftingtour. An einem sonnigen Tag ging es eine Stunde lang den Fluss Trancura hinab, teils mit ordentlichen Stromschnellen. Zur Taufe wurde ich dann von den Guides ins kalte Flusswasser befördert;)
Ansonsten kann ich euch hier Geschichten über die Chilenen, insbesondere über die eigenartige Haushälterin erzählen. Komische Tante. Mal ignoriert sie mich, mal unterhält sie sich mit mir. Naja, eigentlich redet nur sie. Was ich denke, ist ihr ziemlich Wurst. Zudem würden wir wohl selten übereinkommen, denn die Gute hat ziemlich veraltet und eigenartige Ansichten. So entspricht ihr Rollenbild dem von vor 100 Jahren und zudem ist sie der Meinung, dass man alles in seiner Heimat hinter sich lassen müsse, wenn man hier ist. Außerdem wäscht sie nach dem Essen nur das Geschirr der Hausherren ab. Ich muss meinen Teller und meine Gabel selbst spülen. Strange. Naja, ich versuch ihr einfach aus dem Weg zu gehen, was nicht so einfach ist, da sie täglich von 11 bis 11 im Haus ist. Anlegen kann ich mich mit ihr nicht, da sie hier kocht und ich so auf sie angewiesen bin. Zudem schmeckt das Essen echt gut.
Morgen steht ne Canyoningtour auf dem Plan. Ich hoffe meine Erkältung wird über Nacht nicht schlimmer und ich kann morgen mit. Obwohl der Regen heut nicht unbedingt Lust auf Outdooraktivitäten gemacht hat. Naja, mal schauen, was der morgige Tag und die kommende Woche so bringen. Ich werd jetzt in meine Kammer gehen und hoffentlich rauchfrei schlafen können.

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Dienstag, 15. Oktober 2013
Jetzt ist er weg, weg und...
...ich bin wieder allein allein:( So schnell können 30 Tage vergehen. So mussten wir uns Samstag vom Ende der Welt verabschieden und stiegen zunächst noch gemeinsam in den Flieger in Punta Arenas. Auf dem Weg nach Santiago machte der Flieger eine Zwischenlandung in Puerto Montt, wo ich dann raus musste. *schnief*
Jetzt sitz ich wieder allein in Pucón, in der Küche meiner Gastgeber. Auch wenn ich nett empfangen wurde, fühl ich mich hier noch nicht so richtig wohl. Das muss wohl an meinem Zimmer liegen, einem kleinen Holzverschlag mit Bett und selbst zusammengezimmertem Regal, abgeranztem Teppich und ohne jegliche Einrichtung. Da hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben. Hab heut erst einmal geputzt, weil die Oberflächen alle total dreckig waren :( An dem Unbehagen konnte auch mein erster Ausflug zu einem schönen Thermalbad direkt am Fluss nichts ändern. Naja, mal schauen, was das hier noch so wird. Ich hoffe einfach, dass ich in den nächsten Tagen mal mit zum Rafting und zum Aufstieg auf den Vulkan Villarica darf.

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Sonntag, 13. Oktober 2013
Einmal bis nach Feuerland und zurück...
Unsere letzten gemeinsamen Tage verbrachten wir zusammen am "Ende der Welt". Da es so kurzfristig keinen Flug mehr nach Puerto Williams, wirklich die südlichste Stadt der Welt, gab, liehen wir uns noch einmal ein Auto aus und setzten mit der Fähre nach Feuerland über. Noch einmal dieses Roadtripgefühl, das wir schon aus den ersten gemeinsamen Wochen kannten. Wir hätten die Pinguinkolonie auch in einem Tagestrip von Punta Arenas aus besuchen können. Aber die Möglichkeit langsamer zu fahren, anzuhalten und auszusteigen wann immer man will, macht einen Roadtrip doch viel angenehmer. Und so fuhren wir durch die einsame Landschaft Feuerlands.

Der Begriff "raue Schönheit" hat in diesen zwei Tagen Gestalt angenommen. Die gelb-grüne Steppenland vor der Kulisse des aufgewühlten Meeres, der kräftige Wind, die vielfältigen Wolkenformationen und immer wieder taucht ein Fischerhäuschen oder eine Schaffarm auf.
Am ersten Tag besuchten wir eine kleine Kolonie von Königspinguinen und übernachten in Porvenir. Auf dem Rückweg von den Pinguinen nach Porvenir wollte ich einen anderen Weg nehmen, damit wir auch noch was anderes von der Insel sehen. Aber nach einigen Kilometern merkten wir, warum am Beginn der Straßen stand, dass sie nur im Sommer zu nutzen ist. Anfangs waren es nur extrem tiefe, aber feste Spurrinnen, die andere vor uns in den feuchten Sand gezogen haben mussten. Dann kam eine große Pfütze, bei der ich mir dachten nur schnell durch. Dass Wasser spritze in alle Richtung und für kurze Zeit sah ich nichts mehr. Das war nichts für mich und ich übergab Chris das Steuer. Nach den ersten beiden Rodtripwochen war ich so von seinen Fahrkünsten überzeugt, dass ich glaubte er würde uns schon überall durchbringen. Nach 13 km lag dann aber ein großes Matschfeld vor uns. Auch hier fanden sich besagte Spurrinnen wieder. Es hätte bestimmt Spaß gemacht da durchzufahren, zumindest Chris. Aber wären wir stecken geblieben, was nicht so unwahrscheinlich gewesen wäre, hätte uns hier wohl heut niemand mehr gefunden. Es gab am linken Rand zwar eine Umfahrung über ein loses Steinfeld, aber wir hatten noch 30 km vor uns und wer weiß, was da noch alles gekommen wäre. Auf mein Bitten drehten wir also um und nahmen die bekannte Straße zurück. Letztendlich nicht die schlechteste Idee, denn es begann unterwegs ganz ordentlich zu regnen.
Am zweiten Tag nahmen wir den längeren Weg nach Punta Arenas und fuhren immer an der Magellanstraße entlang nach Nordosten, wo wir an der schmalsten Stelle wieder aufs Festland übersetzten und zurück nach Punta Arenas fuhren. Auf unserem Weg begegneten uns noch einmal viele Tiere, die man sonst nur im Zoo bewundern kann. Nandus standen neben der Straßen, Graufüchse huschten vor unserem Auto entlang und immer wieder begegneten uns Guanacos und Schafe. Hinter einen Hügel sahen wir in einer kleinen Lagune plötzlich etwas rosa leuchten. Wir hielten an und setzten zurück- Flamingos, rosa Flamingos. Und zwar richtig rosa, nicht so schweinchenrosa wie die, die ich im Norden gesehen hatte. Um etwas näher heranzukommen, sprangen wir über einen Zaun und liefen zur Lagune. Die Flamingos leifen parallel zu uns am anderen Seeufer entlang. Sie wollten uns nicht näher kommen lassen, als unbedingt nötig. Für ein zwei Fotos reichte es aber:)
Auf der Festlandseite konnten wir dann noch zwei Schiffswracks bestaunen, die einem ein Ahnung davon verschafften, wie rau die See der Magellanstraßen sein muss und was Seefahrt in früheren Zeiten bedeutet haben musste.
Nun blieb nur noch ein Tag, den wir ganz relaxt in einem schicken Hotel in Punta Arenas verbrachten.

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Sonntag, 13. Oktober 2013
Rückblick Trekkingtour Tage 3-5
An Tag drei ging es dann das erste Mal mit vollem Gepäck los. Wie bereits erwähnt, war der Rucksack definitiv zu voll- obwohl ich am Ende fast alles genutzt hab. Die ersten zwei Stunden waren noch recht elanvoll, aber dann merkte man das Zusatzgewicht schon. Insbesondere bei den steileren Passagen. Aber irgendwie auch ein gutes Gefühl mal so komplett unterwegs zu sein. Auf unserem Weg über die Hügel begleitet uns linker Hand immer der Blick auf den See. Obwohl der Tag etwas verregnet begonnen hatte, klarte es im Lauf des Tages auf und die Sonne machte den Ausblick noch schöner. Wir bekamen aber stellenweise schon zu spüren, wie schwer es einem die patagonischen Winde machen können. Unsere Unterkunft lag im Hang mit Blick auf den See und einen Gletscher, der sich zwischen den Bergen auf der anderen Seite hindurchschob. Wir schliefen in einer kleinen Hütte und in der Nacht rüttelte der Wind so kräftig an ihr, dass wir dachten uns würde gleich das Dach oder gar die Hütte davongerissen.
Am nächsten Morgen ging es dann früh und wieder mit vollen Gepäck weiter, schließlich wartete an diesem Tag die längste Strecke der Tour auf uns- 27 km. Nach anderthalb Stunden Marsch mit heftigen Windböen erreichten wir einen Campingplatz an dem wir unsere großen Rucksäcke zwischenlagern konnten, sodass wir das Valle Frances mit Tagesrucksack bewandern konnten. Zum Glück! Denn es ging hier erneut stetig und teilweise ganz ordentlich bergauf. Links von uns war ein riesiges Gletschermassiv und nach gut 2,5 Stunden hatten wir das Ende des Tals erreicht. Umkreist von schneebedeckten Gipfeln machten wir eine Mittagspause bevor wir uns auf den Rückweg machten. Unten angekommen hieß es dann wieder den kleinen gegen den großen Rucksack tauschen und weiter zur nächsten Unterkunft. Der Weg zog sich in die Länge und ich weiß von diesem Stück eigentlich nur noch, dass ich überglücklich war, als ich die Dächer der Unterkunft sehen konnte. Geschafft. Ko und ein wenig stolz ließen wir den Abend mit Blick auf den See ausklingen. Eine Wanderung stand uns am nächsten Tag ja noch bevor.
Die konnten wir zum Glück mit leichtem Gepäck bewältigen. Dafürspieltedas Wetter nicht mit und es regnete recht ordentlich. Dazu kam dann phasenweise auch noch ordentliche Windböen, sodass der Beginn der Wanderung nicht so viel Spaß machte. Aber zum Glück hörte es bald auf zu regnen und wir konnten den Ausblick genießen. Die Wanderung führte uns erst durch ein enges Tal und dann erneut an den Hängen eines Sees entlang. Der erste Blick auf den See war toll, denn im blauen Wasser trieben große weiße Eisblöcke herum. Teilweise gab es Felspassagen, bei denen wír uns fragten, wie man die mit dem fetten Rucksack bewältigen sollte. Kurz vor den Ziel hatte ich dann einen Durchhänger und wir mussten kurz pausieren. Dann ging es weiter und der Blick auf den Gletscher entschädigte alles. Einfach toll, wie sich die Eismassen in den See streckten. Etwa auf unserer Höhe trieben zwei riesige Eisblocks, die einmal aus dem Gletscher herausgebrochen sein mussten. Leider hatten wir nicht das Glück das zu beobachten:( Da die Zeit drängte machten wir uns langsam auf den Rückweg.
5 Tage voller toller EIndrücke und täglicher körperlicher Aktivität lagen hinter uns und es war ein tolles Gefühl. Die Anstrengungen und Nerven, die die Orga teilweise gekostet hat, hatten sich gelohnt. Einziger Wehrmutstropfen waren die Unterkünfte. Denn dank der Monopolstellungen im Park konnten sie sich Preise leisten, die in keinem Verhältnis zur Leistung standen- auch nicht, wenn man die besondere Lage und den logistischen Aufwand beachtet:(

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Rückblick Trekkingtour- Tag 1
So, nun doch etwas später als angekündigt noch einige Impressionen von unserer Trekkingtour durch den Nationalpark Torres del Paine. Entgegen der ursprünglich Planung den ersten Tag ruhig anzugehen, sind wir auf anraten der Parkranger noch am ersten Tag zu den Torres del Paine gelaufen. Das Wetter war perfekt und niemand kann hier genau sagen, wie es am nächsten Tag aussehen wird. Also haben wir unsere Sachen in das Sechsmannzimmer gepackt unsere Tagesausrüstung zusammengesucht und sind dann vor den restlichen Trekkern, die gerade eintrafen, losgestiefelt.

Gleich zu Beginn zeigte mir ein elendig langer Anstieg bei dem wir gut 300 Höhenmeter gutmachten, dass das eine harte Woche werden wird. Das es der erste Tag war und wir gespannt auf unser Ziel waren, ging es aber noch recht zügig voran. Wir machten hin und wieder Fotopausen und nahmen einen Schluck von unserer Haferbreisuppe. Die wechselnden Ausblicke entschädigten für die Anstrengungen und motivierten zum Weiterlaufen. Wir passierten die noch geschlossen Campingstationen und dann stand im letzten Stück noch ein steiler Aufstieg zu den Torres bevor. Über Stock und Stein und Schnee ging es noch einmal fast 400 Höhenmeter hinauf. Diesmal jedoch etwas steiler und kürzer, zumindest nach meinem Gefühl.

Oben angekommen erwartete uns ein grandioser Anblick. Die drei Torres ragten vor uns steil auf. Zwischen ihnen hing der Gletscher am Fels und zu ihren Füßen lag der gefrorene Gletschersee, der unter den wärmenden Strahlen der Sonne knirschte und knackte. Was muss das für die Leute für ein Gefühl gewesen sein, die nicht wussten, was sie erwartet und ohne jegliche Vorstellung hier hinaufkamen und diesen Blick vor sich hatten.

Wow! Wir blieben eine ganze Weile hier oben, machten Fotos und sammelten Kräfte für den Rückweg. Zwar ging es größtenteils bergab, aber zum einen ist das nicht immer leichter (Kims Knie hätte bestimmt gestreikt) und zum anderen waren es auch wieder 11km. Obwohl wir dachten, dass wir schon spät dran waren, kamen uns auf dem Rückweg noch immer Leute entgegen. Die waren dann allerdings auch erst nach Einbruch der Dunkelheit zurück in der Unterkunft. Auf dem Rückweg hatten wir dann noch eine besondere Begegnung. Während einer Pinkelpause erspähte Chris am anderen Ufer ein Huemul, einen vom aussterben bedrohten Andenhirsch. Wir versuchten ganz leise zu sein und die Hirschkuh kam durch den Fluss auf uns zu. Wir gingen leise weiter und dann standen wir gane 5 Meter von ihr entfernt. Sie registrierte uns, schien sich aber nicht stören zu lassen. Nur bei den Geräuschen unserer Kameras schaute sie kurz auf, widmete sich dann aber wieder der Futtersuche. Wir ließen sie nach einigen Fotos in Ruhe und zogen weiter. Eine gute Stunde vor dem Ziel kam dann mein Tiefpunkt. Meine Knie meldeten sich auf Grund des stetigen Abwärtslaufens und mein Körper machte deutlich, dass er solch lange Anstrengungen nicht gewohnt war. Gut, dass wir wussten, wo das Ende ist. Erschöpft und glücklich erreichten wir dann also die Unterkunft.
Der zweite Tag war etwas entspannter, da wir die für diesen Tag geplante Tour ja schon am Vortag gemacht hatten. Daher liehen wir uns ein Fahrrad aus und erkundeten die Umgebung mit dem Rad. Bei der hügeligen Gegend ("patagonienflach") und mit einer defekten Gangschaltung (ich hatte vorn nur das kleine Blatt zur Verfügung) war es am Ende aber doch recht anstrengend.

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